Regiekommentar

Der Kurzfilm „Verlangen“ ist für mich ein Liebesfilm der das Thema Magersucht behandelt. Der Protagonist des Filmes leidet seit über einem Jahr an der Krankheit, doch niemand in seinem Umfeld bemerkt dies, da er sich sehr aus seinem alten Leben zurückgezogen hat. Sein Leben besteht aus seinem Studium, Sport und genau kontrollierten Essenrationen. In diese Routine gerät nun Anna - sozusagen eine „Liebe auf den ersten Blick“ - die sein System durcheinander bringt. 
Ich habe aus unterschiedlichen Perspektiven Erfahrung mit dem Thema Magersucht gesammelt. Das Thema wird immer aktueller und leider gibt es viel zu wenig Filme, die das Thema ansprechen. Viele Jugendliche aber auch immer mehr junge Erwachsene leiden an dieser psychischen Krankheit und erkennen diese selbst nicht. 
Mittlerweise leiden in Deutschland 70.000 Männer an Magersucht, Bulimie oder Fresssucht. Oft stehen die Betroffen alleine da, vollkommen verloren in ihrer eigenen Welt, die strenge Regeln hat. Und wenn man einmal drin steckt wird es ganz schwer wieder raus zu kommen. Doch wenn man es auch nur einen Moment vorher erkennt/bemerkt, kann man dagegen ankämpfen. Der Kampf wird schwer sein und kann lange dauern. Doch es existiert Hoffnung. Und genau diese Hoffnung möchte ich mit diesem Film dem Zuschauer vermitteln. Der Protagonist in „Verlangen“ ist am Ende des Filmes noch weit davon entfernt geheilt zu sein. Doch er merkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt und er Hilfe braucht. Andere Menschen, 
hier Anna, können jemanden entscheidend dabei helfen den steinigen Weg der Heilung einzuschlagen. Gehen muss man ihn dann allerdings alleine.

Laura Fischer